Auf der Hagener Au

Für den 18.03. hatte der GWW Preetz (http://www.gww-preetz.de) eine Wanderfahrt auf der Hagener Au ausgeschrieben. Dass es keine ganz einfache Tour würde, konnte man anhand der Beschreibung erahnen: „Kleinfuss mit Hindernissen, keine Faltboote, nicht für Anfänger!“.
Nachdem ich mich für die Tour angemeldet hatte, konnte mich denn auch nicht der Orkan aufhalten, der am Tag vorher über die Probstei fegte und auch den schneidenden Ostwind tat ich mit dem Gedanken ab „Der Bach liegt ja tief und geschützt, da kommt der Wind schon nicht hin“.
Wie sich herausstellte konnten sich nur drei weitere Paddler zu diesem winterlichen Abenteuer durchringen, darunter der Organisator Andreas. Und so begann unser Kampf mit den Elementen zu viert.
Nachdem wir nach einer halben Stunde dreimal ausgestiegen waren und unsere Boote durch den Wald an den umgekippten Baumstämmen vorbeigetragen hatten, war die Stimmung noch gut. Es ist wirklich hübsch, wie sich die Hagener Au durch das Wäldchen schlängelt und dass wir ab und zu aussteigen müssten war uns ja vorher klar gewesen. Manche Hindernisse konnten wir auch überwinden, ohne aus dem Boot zu klettern. Platt mit dem Rücken auf dem Heck des Bootes liegend kann so mancher Baumstamm und so manche Brücke unterquert werden, aber immer gut auf die Nase aufpassen! Andere Stellen konnten wir mit einem mutigen Anlauf überspringen oder uns mit von Dornen blutigen Händen durchs Geäst ziehen.
Bei Temperaturen von knapp über Null lassen die Kräfte allerdings irgendwann nach und besonders das ständige Aussteigen ist anstrengend, der Waldboden morastig, die Ufer teilweise gefroren und der Ostwind kommt auch an dem geschützten Bach immer mal wieder durch.
Nach zweieinhalb Stunden haben wir die ersten drei Kilometer bis Probsteierhagen hinter uns gebracht. Hier mussen wir raus und die Mühle umtragen. „Unseren Schnitt sollten wir auf dem restlichen Stück ein bischen verbessern“, meint Andreas. Klar, da sind ja bestimmt jetzt nicht mehr so viele Bäume.
Nach der Mühle in Probsteierhagen nimmt die Au Fahrt auf und wir müssen nun höllisch aufpassen, um rechtzeitig einzuschätzen, ob das kommende Hindernis überwunden werden kann, oder ob man besser den Rückzug antreten sollte, bevor die Strömung einen ins Geäst oder vor den Baumstamm drückt.
Einmal gelingt dies nicht und so gab es eine Kenterung mit unterm Baumstamm Hängen im eisigen Wasser. Unangenehm, aber weiter gehts.
Dann gab es tatsächlich ein paar Stellen, an denen man mal ein paar hundert Meter vorankam, ohne aussteigen zu müssen. In Lutterbek noch einmal umtragen und dann auf die Zielgerade. „In Lutterbek wohnen viele nette Leute“, erzählt Andreas grad, als eine dicke Pappel quer über dem Fluss liegt. Also aussteigen und schauen, wo wir wieder einsetzten können. Doch dahinter ist gleich das nächste Hindernis: mehrere Baumkronen mit reichlich Geäst liegen nebeneinander im Wasser. Hier ist kein Durchkommen mehr, finden wir, und da es schon deutlich später ist, als gedacht, und da so manch einer ziemlich doll friert, beschließen wir, unsere Tour abzubrechen.
Wir haben Glück, dass zufällig gerade der nette Lutterbeker, dem das Grundstück gehört, auf dem wir gestrandet sind, vorbeikommt und uns vorschlägt, die Fahrer zu ihren Autos nach Stein zu bringen. Gesagt, getan und so endete unsere schöne Tour auf der Hagener Au etwas vor dem eigentlich geplanten Ende.
Alles in Allem wäre die Hagener Au ein wirklich toller Paddelfluss in schöner Landschaft. Wenn da nur nicht die vielen Hindernisse wären…